Etappensieg in Cherson v. 17.11.22
Das Titelbild der CN vom 14.11.22 zeigt einen jungen Soldaten, der von einem älteren Mann freudig geküsst wird. Im Text daneben ist dann von einer „Rückeroberung“ der Stadt Cherson durch die ukrainische Armee die Rede. Was mir gleich auffiel, war die US-Flagge auf dem Kampfanzug des Soldaten. Ist es wirklich ein Ukrainer oder ein Söldner? Daneben ein Aufnäher in Form des britischen Union Jack in den Farben der Ukraine. Man braucht also keine Zurückhaltung mehr zu zeigen, wer sich hier im Krieg befindet. Oder was soll das bedeuten?
Zweifelsohne ist der Rückzug aus Cherson für die Russen eine Schlappe. Die fast bedingungslosen Unterstützung der ukrainischen Truppen durch die NATO verlängert den Krieg. Es gibt nur immer mehr Opfer. Die Ukrainer haben die Stadt nicht erobert, sondern die Russen haben sich über den großen Fluss Dnjepr abgesetzt, weil die Verbindungen über den Fluss zerstört wurden und die Truppe nicht mehr ausreichend versorgt werden konnte. Diese Handlungsweise zeigt exemplarisch, dass die feindselige Behauptung der westlichen Medien, dass die russischen Soldaten als Kanonenfutter herhalten müssen, ad absurdum geführt wird. Vor allem die gezielte Propaganda und Ängste-Schürung, „wenn wir den Ukrainern jetzt nicht beistehen, die Russen bald vor unserer Haustür stehen würden“, völliger Unsinn ist. Das heutige Russland ist nicht die Sowjetunion vergangener Tage und die Kräfteverhältnisse sind eindeutig zugunsten der westlichen Länder.
Die USA lässt die Ukrainer für ihre Interessen kämpfen und unsere Regierung folgt diesen Ziel willig zu unserem Nachteil. Die Sprengung der Gaspipeline, wahrscheinlich durch Briten im Zusammenwirken mit den Amerikanern, zeigt die Skrupellosigkeit der USA zur Durchsetzung ihrer wirtschaftspolitischen und hegemonialen Ziele.
Ein Lichtblick in den eingleisigen Stellungnahmen am 3.11. bei Lanz ist die Meinung des Historikers Peter Brandt, dass es sich hier um einen Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland handelt, den die USA/NATO durch ihre Handlungsweise nach der Wende mitverursacht hat. Es muss schnellstens zu einem Waffenstillstand kommen und über einen Frieden verhandelt und die Sanktionen aufgehoben werden.
Europa muss begreifen, dass die USA nicht unser Freund ist, sondern seine eigenen egoistischen Interessen wahrnimmt. Eine Regierung, die den Interessen eines anderen Staates willfährig dient und das Wohl der eigenen Nation außer Acht lässt, gehört abgewählt.
Manfred Kuras