Die Überschrift über den Bericht vom 13.3. „Albert II. der Klima-Fürst“ kann nur als Veräppelung verstanden werden, vor allem, wenn man dann den Artikel selbst liest, wird diese Aussage ins Gegenteil verkehrt. Da begibt sich der Prinz mit seiner zahlreichen Begleitung im Privatjet zu den attraktivsten Gegenden vom Nordpol bis in die Südsee, fährt mit dem Hundeschlitten und geht tauchen und verkauft diese Luxustouren als Beitrag zum Umweltschutz. Dass er das tut, ist schon dreist, aber dass die Journaille ihm das abkauft und uns da so unterjubelt zeigt, wie die Intelligenz des Publikums eingeschätzt wird. Man kann uns offenbar alles verkaufen, wie man das auch an anderen Publikationen sieht.
Die Grimaldis haben im 13. Jahrhundert mit einer List – als Franziskanermönche verkleidet – die Monaco-Festung erobert und seitdem viele Hochs und Tiefs erlebt, so war die Burg während er französischen Revolution das städtische Armenhaus. Die Wende brachte erst die Gründung eines Spielcasinos 1863, die den Adel und die Reichen Europas in die klimatisch angenehme Gegend anlockte und das Geld reichlich in die Taschen des Fürsten spülte. Es war soviel, dass den Einwohnern weitgehende Steuerfreiheit gewährt werden konnte.
Das ist heute noch so und von den 40.000 Einwohnern sind überwiegend Millionäre mit ausländischer Herkunft und steigender Tendenz. Professionelle Agenturen zeigen entsprechend begüterten Personen den Weg zum monegassischen Pass. Hauptzweck ist die Steuervermeidung in ihren Heimatstaaten und der Fürst ist hier der Handlanger. Dort werden Milliarden an Steuern dem Volk vorenthalten, wenn man seinen Wohnsitz in Monaco hat. Auch Deutschland duldet diese Machenschaften mit ihren unzureichenden Steuergesetzen. Aber die Superreichen haben die Politik offensichtlich im Zangengriff, sodass entsprechende Gesetze nicht auf den Weg gebracht werden, die diesen Missbrauch verhindern.
Wie der Artikel aber auch berichtet, werden dort ohne Rücksicht auf die Meeresbiologie Luxusobjekte ins Wasser gebaut. Und das wird noch als umweltfreundliches Vorzeigeobjekt verkauft, weil einige Wasserpflanzen „umgesiedelt“ werden. Auch dass ein jährliches Formel1-Rennen in den engen Straßen von Monaco stattfindet und entsprechende CO²-Belastung mit sich bringt, stört den Prinzen nicht. Riesige Motorjachten im Hafen und ständige Hubschrauber in der Luft, die die Superreichen vom Golfplatz zum Landeplatz auf ihrem Hochhaus zur Luxuswohnung bringt, habe ich selbst beobachtet. Die Millionäre sind dort vor allem auch sicher vor Verbrechen aller Art, denn dort wird jeder Winkel des Ortes von der Polizei mit den modernsten Mitteln überwacht und das dortige Recht rigoros umgesetzt.
Fazit: Der Fürst ist alles andere, nur kein Klima-Fürst.
Manfred Kuras