AKW-Rückbau und Klimaschutz v. 3.6.2017

Über Trumps Entscheidung, aus dem Klimaabkommen auszusteigen und die Kohle als Energieträger wieder in den Vordergrund amerikanischer Wirtschaft- und Arbeitsmarktpolitik zu stellen, gibt es weltweite Empörung. M. E. mit Recht, denn so zu tun, als wenn der CO²- Anstieg in der Atmosphäre nichts mit dem Handeln der Menschen zu tun hat, ignoriert die wissenschaftlich erforschten Erkenntnisse.

Die Empörung der Bundesregierung über die fatale Entscheidung des amerikanischen Präsidenten lenkt von den eigenen Fehlentscheidungen in Sachen Klimaschutz ab, denn durch den überflüssigen und panikartigen Atomausstieg nach der Katastrophe von Fukuschima können die von der Regierung selbst prognostizierten CO²-Reduzierungen nicht erreicht werden. Es wurden neue fossile Kraftwerke gebaut und vorhandenen durften nicht abgeschaltet werden, damit die Grundversorgung nicht gefährdet wird. Da wir selbst keine Kohle mehr fördern, wird diese aus Übersee importiert, wodurch neue Abhängigkeiten entstehen.

Der CO²-Ausstoß hat sich in Deutschland seit 17 Jahren trotzdem nicht verändert.

Der Atomausstieg und die damit verbundene Energiewende kostet den deutschen Normalverbraucher durch die Übersubventionierung von Solar-, Windenergie- und Biogasanlagen jährlich 27 Milliarden €. Die Jahresrechnung eines Privathaushaltes von 1000 € ist mit ca. 400 € durch die sog. EEG-Umlage belastet; sie könnte also nur 600 € lauten; aber offensichtlich kümmert das keinen!

Von der verschandelten Landschaft durch Windmühlen, Monokulturen für Biogasanlagen und großflächige Solarwerke auf der grünen Wiese will ich gar nicht sprechen.

Aber damit nicht genug: Die besten und sichersten Kernkraftwerke der Welt werden, wenn sie denn vorzeitig abgeschaltet wurden, vollständig  und eilig zurückgebaut, obwohl von ihnen – nach Entfernung der Brennstäbe – keinerlei Gefahr ausgeht. Am Beispiel des KKW Stade kostet das ca. 1 Mrd € =1.000.000.000 € ! Der helle Wahnsinn. Anstatt des Reaktorbehälter zu versiegeln- wie das auch andere tun – und ihn mit seinen 2,5 m dicken Betonmauern stehen zu lassen, als Berg anzuschütten und zu begrünen und das für die nächsten 500 Jahre oder noch mehr, glaubt man ihn schnellstmöglich aus der Landschaft verschwinden lassen zu müssen. Man will die „Lasten“ nicht den späteren Generationen aufbürden, wird argumentiert. Welche Heuchelei! Da gibt es ganz andere Felder, die dringlicher zu lösen sind. Stattdessen wird man unseren Erben eine weitere Milliarde an zusätzlichen Schulden überholzen.

Was könnte man mit einer Milliarde alles machen, was sinnvoller wäre.

 Manfred Kuras

Veröffentlichung des o.a. Beitrags in der CN. Es fehlen allerdings einige Aussagen; aber immerhin,  nach mehr als zwei Jahren der Ausgrenzung.

Leserbriefveröffentlichung in der CN vom 8.6.2017