Abriss vom Kernkraftwerken notwendig?

 

KKW-Abriss

 

Nach dem Bericht der hiesigen Regionalzeitungen vom 9. Juli 2015 soll das Atomkraftwerk Unterweser in Kleinensiel ab 2016 abgerissen (zurückgebaut) werden. Dagegen wehrt sich der Kleinensieler Grünen-Politiker Meier-Ott und befürchtet die Freisetzung radioaktiver Stoffe bei der Zerstörung von Betonteilen. Er fordert eine längere Abklingphase, ehe der Abriss erfolgt. Der Mann hat recht.

Ich habe mich schon immer gegen die panikartige Abschaltung der sichersten Kernkraftwerke der Welt wegen der Fokushima-Katastrophe ausgesprochen, die in keinem vernünftigen Verhältnis einer Abwägung von der Folgen und der Risiken steht. Hier einige Argumente:

Wir haben die besten und sichersten Atomkraftwerke der Welt. Schweden hat seine Rückkehr zur Kernkraft erklärt und China plant 20 neue AKW`e. Aber wir wollen unsere möglichst sofort abschalten. Eine riesige Vernichtung von Volksvermögen! AKWé sind CO²-frei. Wir sollten sie solange wie nötig am Netz lassen – natürlich mit höchsten Sicherheitsstandart! So könnten wir uns den Bau neuer CO²- Kohlekraftwerke sparen, was weitaus sinnvoller ist und uns sonst in noch größere Abhängigkeit von den Kohlelieferländern z.B. Indonesien und Australien bringt.

Aber nach Fokushima musste 2011 das AKW Unterweser abgeschaltet werden.

Klar, dass bei einer Genehmigungszeit bis 2020 Schadensersatzforderungen des Betreibers zu erwarten sind.

Jedoch nicht genug damit: Wie mir seitens des zuständigen Bundesministerium 2004 und des Nieders.Umweltministeriums  2014 mitgeteilt wurde, müssen die teuren funktionsfähigen AKWs nach dem Atomgesetz abgerissen und die anfallenden radioaktiven Reststoffe und Anlagenteile schadlos verwertet oder als radioaktive Abfälle geordnet beseitig werden (direkte Endlagerung.) Andere Abbruchstoffe sind auf Strahlenbelastung zu prüfen und dürfen nur dann den Bauschuttdeponien zugeführt werden, wenn die effektive Dosis um zwei Größenordnungen niedriger ist, als die natürliche Strahlenbelastung, denen wir täglich ausgesetzt sind; m.E. völlig überzogen.

In den Antworten der Ministerien befinden sich weitere aufwendige Maßnahmen, die bei den Abrissarbeiten beachtet werden müssen, um dem Gesetz und den Vorschriften zu genügen.

Das BMU schrieb schon vor 11 Jahren: „Würde man nämlich die ausgedienten Atomkraftwerke einfach stehen lassen – nachdem selbstverständlich die Brennelemente nach Stillegung aus dem AKW vollständig entfernt wären- käme dies einer Endlagerung der radioaktiven Teile an Ort und Stelle gleich.“

Na und, was wäre daran so schlimm? Wer oder was würde dadurch gefährdet? Jahrzehntelang haben Menschen innerhalb der Anlage mit den Brennstäben gearbeitet und sie betrieben und nun soll das stillgelegte AKW eine Gefahr darstellen? Das soll mir doch mal einer erklären!

Stattdessen weiß man heute noch nicht einmal wohin mit den ausgedienten Brennstäben. Die werden unter Blechdächern im Freien gelagert.

Warum lässt man die AKWs nicht als Industriedenkmäler stehen oder schüttet sie als Zwischenlager mit Erde an als begrünte Hügel? Das wäre natürlich verständlicherweise gegen die Interessen der Abbruchunternehmer. Wer weiß denn, ob eine spätere Regierung die AKWe wieder reaktivieren möchte? Immerhin planen viele ausländische Regierungen den Bau neuer Kernkraftwerke. Der kleine Stromverbraucher zahlt die Zeche, denn die großen werden mit Ausnahmeregelungen subventioniert.

Der somit völlig unnötige Abriss der KKWe mit Milliardenaufwand verteuert die Energie immer mehr und ist nicht verantwortbar.

Deshalb mein Appell: Ändert die Gesetze zum Wohle des Volkes!

 

Manfred Kuras