Â
Wie die Meldung vom 7.10 verheißt, will die EU gegen Steuertricks zwecks Steuerbetrug (-vermeidung) vorgehen. Ein löbliches Vorhaben, seit Jahrzehnten auf der Agenda, bislang jedoch ohne Erfolg, weil der wirkliche politische Wille dazu fehlt. Man schont die Reichen. Zudem wird Herr Juncker als Kommissionspräsident sicherlich seine schützende Hand über die Klientel des Steuerparadieses Luxemburg halten.
Da werden mal alle Jahre wieder entsprechende Meldungen zwecks Beruhigung des Kleinen Mannes gestreut, nach dem Motto: Wir sind da dran! Aber dann scheitert es leider an der Einigkeit der 27 EU-Länder oder man sagt, da müssen auch die Steuerparadiese geschlossen werden und was der Ausflüchte mehr sind. England und die USA halten selbst solche Fluchtplätze und Frankreich tut auch nichts gegen die monegassischen Steuerhehler. Warten wir auf das Ergebnis, denn nur an den Früchten sollt ihr sie erkennen. Leider werde ich wohl mit meiner pessimistischen Vorhersage recht behalten.
Wie man verfährt, wenn man die Gewinne eines Super-Luxusklasse-Schiffes steuerlich möglichst frei hält, zeigt der Bericht vom 5.10. über den Bau eines schönen Segelschiffes, auf dem sich eine Reise nur Millionäre werden leisten können. Dort heißt es wörtlich „ Das Schiff der Superlative soll in der ersten Hälfte 2017 an die monegassische Reederei Star Clippers des schwedischen Eigners Mikael Krafft abgeliefert werden. Er hatte den Baukontrakt für das zu erstellende und unter Malta-Flagge in Fahrt kommende Schiff über eine auf den Bahamas registrierte Gesellschaft unterzeichnet.“ Es wird in Kroatien gebaut. Der schwedische Unternehmer hat also in vier verschiedene Länder seine Niederlassungen oder Briefkastenfirmen, damit er kaum oder keine Steuern zu bezahlen hat.
So macht man das und die Politik schaut zu.
Manfred Kuras