Kommt Fähre Cuxhaven-Brunsbüttel? v. 20.5.2015

Fähre Cuxhaven-Brunsbüttel IIrFähre Cuxhaven-Brunsbüttel

So sehr ich eine Elbquerung oberhalb von Hamburg wünsche, so ist die Euphorie, mit der die Beteiligten das Projekt „Elbfähre Cuxhaven-Brunsbüttel“ bei der Pressekonferenz am Freitag vorstellten, m.E. nicht gerechtfertigt und zeigt einen gewissen Realitätsverlust.

Es ist 14 Jahre her, dass diese Fährstrecke wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt worden ist; und dies wäre noch viel früher erfolgt, wenn nicht die beiden Landkreise Dithmarschen und Cuxhaven jeweils 1 Mio. DM jährlich zugebuttert hätten.

Die Situation hinsichtlich der Nachfrage nach dieser Fährverbindung hat sich aus meiner Sicht nicht wesentlich verändert. Es wird nicht zu der erhofften Auslastung kommen. Die gegenüber der Fähre Wischhafen-Glückstadt mehr als 4-fache Fluss-Strecke und wesentlich höhere Fahrpreise werden dazu führen, dass die Kunden eher die Wartezeiten in Wischhafen in Kauf nehmen.

Na jedenfalls will man, dass die Fähre privat betrieben wird und keine Verlustübernahmen durch den Staat vorgesehen sind. Die Anlegestellen sollen aber noch durch Maßnahmen der öffentlichen Hand auf die Bedürfnisse des Betreibers hergerichtet werden, was sicherlich auch einige 5-6-stelligen Beträge kosten dürfte. Hoffentlich lässt man sich hier eine entsprechende Bankbürgschaft geben, sofern der Betrieb nach kurzer Zeit wieder eingestellt wird – wenn er denn überhaupt beginnt.

Noch gut in Erinnerung ist das Ende der Fährverbindung Cuxhaven – Harwich 2005 nach gut zwei Jahren wegen Unwirtschaftlichkeit. Hier war die Fährverbindung von Hamburg nach Cuxhaven gekommen, Niedersachsen hat m.W. 10 Mio € fĂĽr die Anlegestelle und Infrastruktur ausgegeben, der Bund hat Zoll und BGS verstärkt und dann haben sich die Herrschaften sang- und klanglos verabschiedet. Keinerlei Betreibergarantie fĂĽr z.B. 10 Jahre wurde vereinbart mit einer entsprechenden Konventionalstrafe bei vorzeitigem Ende. Hoffentlich ist man heute schlauer.

Für die Pfeffersäcke in Hamburg ein weiteres Plus gegen die von dort ungeliebten Tunnellösung in der Unterelbe, weil ja dann bereits zwei Fährverbindungen bestehen.

Mir kommt der Verdacht, dass die ganze Wiederbelebung der Planung Elbefähre eine Inszenierung Hamburgs sein könnte. Vielleicht sind die ja auch stiller Teilhaber beim Betreiber Elb-Link; dann – aber auch nur dann – könnte etwas aus der Fährverbindung werden.

 

Manfred Kuras