Ein Bild, exponiert auf der ersten Seite der Ausgabe vom 30.August 2014 zeigt ein vielleicht 6jähriges Mädchen mit einer Kalaschnikow, grimmig und entschlossen dreinschauend. Die Bildunterschrift sagt, dass sie von den palästinensischen Al-Kuds-Brigaden unbarmherzig für den Krieg rekrutiert worden ist. Ihre Kindheit wird dem Dschihad geopfert.
Der Wahrheitsgehalt dieses Bildes kann m.E. jedoch sehr bezweifelt werden, wenn man sich das Foto einmal genau betrachtet: Die Waffe wiegt 4,3 kg, munitioniert wohl an die 6-7kg. Für ein kleines Mädchen viel zu schwer, um damit im Gelände auch noch agieren zu können. Die Länge des Gestänges als Kolbenersatz ist viel zu lang für das Mädchen, sodass es das Gewehr gar nicht richtig führen kann; noch weniger, wenn es den Rückstoß beim Feuern aushalten soll. Noch interessanter ist der Hintergrund. Hier sieht man Passanten mit europäisch aussehenden Schuhwerk und Bekleidung auf einer sauberen blau mit weißen Streifen glatten Straße. Wer die Bombardierungen durch die Israelis auf das Ghetto Gaza gesehen hat und die Bilder der verzweifelten Menschen, kann sich nicht vorstellen, dass diese Aufnahme dort gemacht worden ist. Außerdem haben die Palästinenser genügend verzweifelt entschlossene Männer aber längst nicht genug Waffen, um auch noch kleine Mädchen zu rekrutieren. M.E. handelt es sich um ein gestelltes Foto von irgendwoher, nur nicht aus Gaza.
Die dpa, die solche Bilder verbreitet, handelt verantwortungslos. Die Zeitungen, die wiederum so was ohne Prüfung auf ihren Wahrheitsgehalt begierig verbreiten, betreiben das Geschäft der Israelis, die mörderischen Angriffe auf eine hilflose, seit Jahrzehnten gedemütigte und unterdrückte Bevölkerung in Palästina zu rechtfertigen.