Herero-Klage gegen Deutschland v. 10.1.2017

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Nach der dpa-Meldung vom 7./8. Januar 2017 verklagt der Stamm der Hereros die BRD auf Entschädigung für Ereignisse vor über 110 Jahren in der ehem. Kolonie Deutsch-Südwest – heute Namibia. Was nicht erwähnt war, dass die Klage in den USA eingereicht wurde und eine US-Anwaltskanzlei damit beauftragt wurde.

Hintergrund ist die Replik des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan Anfang Juni 2016 auf den Beschluss des Bundestages, der die Vertreibung der Armenier aus der Türkei 1915 mit 1,5 Millionen Opfern als Völkermord bezeichnete. Hier hatte Erdogan die Bundesrepublik angegriffen und gesagt, sie solle erst mal den Völkermord an den Hereros in den Jahren 1904-1908 anerkennen, anstatt sich in die Angelegenheiten der Türkei einzumischen. Flugs einen Monat später hat der Bundestag entsprechend der Anregung Erdogans eine diesbezügliche Resolution gefasst und die Niederschlagung des damaligen Aufstandes als Völkermord anerkannt.

Der in Deutschland praktizierte Schuldkult hat sich wieder mal bewährt. Gleichzeitig wird jedoch eine finanzielle Entschädigung abgelehnt. Wie ich unsere Volksvertreter kenne, wird jedoch auf irgendeine Weise Geld fließen, wenn erst mal die bösen Deutschen national und international an den Pranger gestellt werden. Wetten dass? Es hat sich nämlich herumgesprochen, dass man von Deutschland – und nur von Deutschland – Geld erhalten kann, wenn man sie nur lange genug beschuldigt wegen Ereignissen, für die andere Staaten in keinster Weise belangt würden.

Ob es sich wirklich um einen Völkermord i.S. der UN-Konvention handelt ist umstritten siehe http://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/krieg-gegen-den-terror-statt-voelkermord.html

Und auch in einem moderat geschriebenen Spiegel-Artikel vom 8.8.2016 heißt es

„Am 12. Januar 1904 brach der Aufstand los. „Ich kämpfe“, verkündete Herero-Häuptling Samuel Maharero, „tötet alle Deutschen.“ Nur Frauen, Kinder und Missionare sollten verschont werden.

Die Herero griffen Farmen an, blockierten Bahnlinien, zerstörten Telegrafenmasten und überfielen Handelsniederlassungen. 123 Deutsche starben, die Wucht des Aufstands traf die Siedler völlig überraschend. „

Die Anerkennung der Niederschlagung des bewaffneten Aufstandes der Herero als Völkermord war m.E. vermeidbar und nicht zwingend. Bis 2012 war dies auch die Meinung der Bundesregierung bis der Zuruf von Erdogan kam und da wurde gehorcht. Übrigens: Die Türkei hat keineswegs den Genozid an den Armeniern als Völkermord anerkannt.

Es ist m.E. auch immer fatal und ungerecht, Tatsachen und Ereignisse aus längst vergangener Zeit mit den heutigen Maßstäben und Erkenntnissen zu beurteilen.

Die Klage der Hereros gegen Deutschland vor amerikanischen Gerichten ist an sich die logische Folge des Völkermord-Beschlusses des Bundestages. Es geht um Geld. Und obwohl die BRD Namibia seit seiner Unabhängigkeit 1991 ca. 900 Millionen Euro an Hilfen hat zukommen lassen bei einem 2,5 Mio. großen Volk wissen diese, dass da noch mehr zu holen ist.

Komischerweise werden alle diese Forderungen immer nur an Deutschland gerichtet, obwohl die anderen Kolonialstaaten wie z.B. England, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Holland, Belgien und erst recht nicht zu vergessen die USA ebenfalls in die Schusslinie geraten müssten. Aber da wissen die Betroffenen, dass sie da auf Granit beißen würden und lassen es lieber. Z.B. fordert Griechenland nicht von Italien Kriegsentschädigung sondern von Deutschland, obwohl sie im Oktober 1940 von den Italienern gegen den Willen Deutschlands angegriffen wurden. Deutschland musste tragischer Weise seinem Bündnispartner zur Seite stehen. Aber Italien war die Ursache!

Aber wir lassen eben alles mit uns machen – ein Volk im Rückwärtsgang!

Nach der UNO-Konvention sind u.a. auch Maßnahmen, die auf eine Geburtenverhinderung innerhalb einer nationalen Gruppe gerichtet sind, Völkermord. Wir Deutsche nennen dies nicht in Abwandlung des Wortes „Völkerselbstmord“ sondern „Demographischer Wandel!“

Es muss anscheinend noch schlechter werden, bevor es wieder besser wird.

Manfred Kuras